Reiten & Mann

Erst recht Spätzünder

Reiten und Mann unter einen Hut zu bekommen - da werden mir sicherlich einige Leser(innen) zustimmen - ist nicht immer ganz einfach. Da bin ich doch froh, dass ich meinen für mein großes Hobby begeistern konnte. Aber soll er doch selbst erzählen:

"Bevor ich Andrea kennenlernte, hatte ich mit Pferden eher weniger zu tun. Zwar lief mir im Job gelegentlich mal eines vor die Linse, wenn es das Thema so verlangte, aber ansonsten ...

Daher konnte ich Ihre Begeisterung anfangs nicht nachvollziehen. Im Gegenteil. In den Diskussionen mit ihr und ihren Bekannten bezog ich teils massiv gegenteilige Stellung. Ein Beispiel: die artgerechte Haltung. Was bitteschön sei denn artgerecht, ein Tier einzusperren und es für seine Zwecke einzuspannen?, fragte ich.

Naja, je öfter ich dann mit in den Stall fuhr, desto größer wurde das Interesse an den Pferden. Einige Momente brannten sich regelrecht ins Hirn. Zum Beispiel, als wir Mira nach dem Absetzen von Momo aus einem anderen Stall wieder auf die Anlage brachten und Wurm schon beim Abladen wiehernd über den Paddock auf uns zulief.

Da war es auch keine Frage, als Andrea mich eines Tages anrief und sagte: 'Der Schimmel ist wieder da. Er soll jetzt zum Schlachter'. Der mit dem Händler angekündigte "bessere Schlachtpreis" erwies sich zwar als fast normaler und somit überzogener Verkaufspreis (schließlich stand da ein echtes Wrack in der Box), aber etwa eine Stunde später war Jouarez Mitglied unserer Familie.

Bemerkenswert auch mein erster Ausritt mit Mira - aber das ist eine andere Geschichte des Laien. Dazu hier vielleicht einmal später mehr.

Inzwischen habe ich mich vom Virus anstecken lassen. Zwar ist mein Interesse daran, zu Reiten, nicht übermässig groß. Aber die Tiere zu studieren, sie in allen Lebenslagen zu fotografieren (und ich meine dabei in ALLEN), mir Wissen beispielsweise über ihre Physiognomie anzueignen - das hat für mich Reiz.

So ist es kein Wunder, dass die Pferde (vor allem im Detail) zum Lieblingsmotiv avancierten. Durch den beruflichen Wechsel und den familiären Nachwuchs komme ich leider nicht mehr so häufig dazu, aber wenn doch, so genieße ich jede Minute, die ich mit der Kamera zwischen ihnen sitze.

In diesem Sinne: Habt viel Spaß auf unseren Seiten - und schätzt Eure Reit-Gefährten.

Holger"