Der Grat zwischen Angst und Vertrauen

Der Grat zwischen Angst und Vertrauen

Es gingen ettliche Monate ins Land, bevor Jouarez mehr Zutrauen zu uns fasste. Man muss sich dass mal vorstellen: Da will man seinem Pferd etwas Gutes tun, für genügend Auslauf sorgen, und stellt ihn zu anderen auf einen riesigen Paddock. Und was macht er? Rennt wie angestochen am Zaun entlang und will nur zurück in seine Box!

Als wir dann mit dem gesamten Stall auf eine neue Anlage mitzogen, kamen unsere drei in einen gemeinsamen Offenstall. Im kleinen Verbund beruhigte sich dann auch Jouarez - es blieb im ja auch nichts anderes übrig. Nach und nach wurde er wieder Pferd, kasperte mit Wurm oder betrieb mit Mira Fellpflege. Heute ist es "seine" kleine Herde, die er - wenn auch als rangniedrigster der dreien - wachsam beschützt.

Auch sein Vertrauen in uns wuchs, wenn auch nicht in dem umfang, wie wir es natrülich gern gesehen hätten. Reiterlich war er nach wie vor für uns nicht händelbar. Standardhilfen verwechselte er offenbar mit Kommandos für irgendwelche Lektionen, entsprechende Korrekturversuche verunsicherten ihn und die Panik wuchs. Als beschlossen wir nach einigen wenigen Versuchen, ihn erst einmal seelisch zur Ruhe kommen zu lassen. Spaziergänge, Bodenarbeit (klappte ganz gut) und viel Tüddelei standen auf dem Programm.