Abwechslung im Alltag

Abwechslung im Alltag

Zirzensische Lektionen sind sicherlich eine Bereicherung für den Alltag von Pferd und Mensch. Sie fördern den Spaß an der Arbeit mit dem Pferd und sind förderlich für den Vertrauensaufbau. Doch eines möchte ich vorab bemerken: Nicht jedes Pferd KANN alles - und nicht jedes Pferd MUSS alles können.

Was ich damit meine? Nun, meine Halblutstute beispielsweise hat einen extrem ausgeprägten Fluchtinstinkt. Mir käme nie in den Sinn, ihr Vertrauen derart auf die Probe zu stellen, dass ich sie zum Hinlegen zwinge. Das hat in meinen Augen nichts mit der für die Zirzensik zwingend notwendigen Dominanz zu tun, sondern ist eine faire Akzeptanz ihrer Schwäche. Überhaupt Zwang. Der hat nach meinem Dafürhalten nichts in der Zirzensik verloren. Ich denke da beispielsweise an Ausbildungsmethoden, in denen den Pferden die Beine weggezogen werden. Entweder das Pferd hat Interesse daran, solche Showlektionen zu lernen, oder nicht! Mehr Sinn macht es, das anzunehmen und auszuarbeiten, was das Pferd von selbst anbietet. Sitzen, legen, freies Steigen, Spanischer Schritt - so individuell wie die Pferde, so individuell sollte auch die Herangehensweise erfolgen. Und alles ohne massiven Zwang.

Und wenn das eigene Pferd nicht mitspielen möchte oder kann? Kein Beinbruch. Es gibt auch bei der reinen Bodenarbeit ausreichend Lektionen, um das Miteinander zu fördern. Eines ist zudem noch zu beachten: Wenn ich mich entschließe, meinem Pferd Showlektionen beizubringen, ist damit auch ein besonderer Umgang zu beachten. Denn ein ungewollter Spanischer Schritt kann unter Umständen recht schmerzhafte Folgen haben ...